Autor: Kerstin Wiesner
Eine Zusammenarbeit, die Früchte trägt
Bei besten Herbstwetter luden jetzt das Thüringer Forstamt Heiligenstadt und unser Landschaftspflegeverband zu einem Obstbaumschnittkurs ein. Am ersten Tag wurde die Theorie vermittelt und am zweiten Tag konnte das Gelernte auch gleich aktiv angewandt werden.
Esel beweiden für den Hirschkäfer
Esel stehen nur für mehrere Woche auf der Weide am Petersberg bei Eisenach, um auf den ca. 1,7 ha Waldweideflächen für eine Auflichtung zu sorgen. Tierische Helfer sind Emil und Eddie.
Thüringer Allgemeine, 14. Juni 2024, Peter Rossbach
Plastikfrei – Pflanzenschutz aus Wolle
Der Baumschutz von Eigengut bietet die ideale Lösung für umweltbewussten Jungbaumschutz. Anders als viele herkömmliche Produkte besteht der Verbissschutz aus regionaler Schurwolle, ist plastikfrei, nachhaltig und umweltfreundlich. Wir wollen diesen nun auch auf unseren betreuten Streuobstflächen ausprobieren und testen, ob der Verbissschutz auch die Schafe abhält. Wir hoffen, dass es klappt. Wäre eine preisgünstige Variante und wir bekommen unsere Streuobstflächen plastikfrei.
Hirschkäfern auf der Spur
TLUBN und der NABU Thüringen rufen erneut zur „Hirschkäfersuche“ auf
Das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) und der NABU Thüringen rufen wie bereits in den Vorjahren gemeinsam zur „Hirschkäfersuche“ auf.
Schön und gefährdet
Unsere größten heimischen Käfer sind nicht nur schön, sondern auch selten und stark gefährdet. Hirschkäfer stehen in Thüringen und bundesweit auf der Roten Liste und werden in der Kategorie 2 als „stark gefährdet“ aufgeführt. Die imposante Käferart ist außerdem nach Anhang II der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) europaweit geschützt.
Ort und Zeit zum Beobachten
Hirschkäfer lieben besonders lichte, alte und wärmebeeinflusste Eichenbestände mit einem hohen Anteil an Totholz oder Baumstubben. Sie mögen aber auch alte Obstbäume oder fühlen sich auf Streuobstwiesen wohl. Am besten können die imposanten Käfer in der Dämmerung zwischen Mitte Mai und Anfang August beobachtet werden. Insbesondere in den Hauptverbreitungsgebieten wie zum Beispiel im Bereich des Kyffhäusers oder in Eisenach lassen sich die Hirschkäfer aber auch tagsüber blicken.
Intensive Werbung vor Ort hilft
In Eisenach und im Wartburgkreis wollen der Landschaftspflegeverband Eichsfeld-Hainich-Werratal e.V. und der Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal verstärkt für die Aktion werben. Nach den sehr guten Ergebnissen aus dem Bereich Eisenach im letzten Jahr, soll nun bis ins Eichsfeld auf die Käfer aufmerksam gemacht werden. „Bereits im vergangenen Jahr haben wir im Rahmen unseres Projektes „Hirschkäferresidenz Eisenach“ die Hirschkäfermeldeaktion aktiv unterstützt. Insgesamt konnten wir 91 Lebendfunde und 29 Totfunde verzeichnen. Das sind 52,3 Prozent der in dieser Saison in Thüringen gemeldeten Hirschkäfer“, sagt Lisa-Marie Kümmel vom Landschaftspflegeverband Eichsfeld-Hainich-Werratal e.V.. „Die toten Hirschkäfer, die zirka ein Drittel der uns gemeldeten Tiere ausmacht, tun uns besonders weh, denn sie zeigen, dass die Gefahren für die Käfer in dicht besiedelten Räumen zunehmen.“
Wie mach ich mit?
Damit Verwechslungsmöglichkeiten mit „ähnlichen“ Käfern ausgeschlossen werden können, sind digitale Fotos als Beweis und Beleg für die Richtigkeit der Meldung unabdingbar. Den Hirschkäfer werden gerne mit Nashornkäfer, Balkenschröter, Eremit, großen Bockkäfern oder auch dem Lederlaufkäfer verwechselt. Auch der Artensteckbrief hilft, Verwechslungen zu vermeiden. Eine direkte Meldung des Fundes kann über die Umwelt-App für Thüringen oder die Internetseite des NABU Thüringen erfolgen. Angaben zu Ort und Datum der Beobachtung, ggf. dem Geschlecht, der Anzahl der Tiere sowie Fotos sollten nicht fehlen. Darüber hinaus sind Angaben zu möglichen Beeinträchtigungen oder sonstige Beobachtungen zum Lebensraum sehr hilfreich, aber keine Bedingung für die Meldung. Im Zweifelsfall wird von Seiten des TLUBN Unterstützung angeboten.
Eine direkte Meldung des Fundes kann über die „Umwelt-App“ für Thüringen unter www.tlubn.thueringen.de/service/meine-umwelt erfolgen.
Weitere Infos auch unter: www.tlubn.thueringen.de/naturschutz/zoo-artenschutz/hirschkaefersuche sowie unter www.NABU-Thueringen.de/Hirschkaefersuche.
Extensiv- und Biotopgrünland
Direktzahlungen möglich – die erweiterte Definition von Dauergrünland bietet Chancen für mehr direktzahlungsfähiges Extensiv- und Biotopgrünland. Die bundesweit agierende „Arbeitsgruppe extensives Grünland/Grünlanddefinition“, in der wir beteiligt sind, hat einen Artikel dazu veröffentlicht.
Neue Infotafeln für die Stadt Eisenach
Eisenach ist die Stadt der Hirschkäfer – Wir haben neue Infotafeln an die Stadt Eisenach im Kartausgarten übergeben. Auch hier kann man bald wieder die adulten Hirschkäfer beobachten. Totholz ist für diese überlebenswichtig.
Erfolgreich Obstschnittkurs durchgeführt
Lehrgang zum Obstbaumschnitt von hochstämmigen Obstbäumen in Tüngeda
Text und Foto Olaf Busch
Der Landschaftspflegeverband Eichsfeld-Hainich-Werratal e.V. (LPV) hatte wieder einen Lehrgang zum Obstbaumschnitt für Freitag, den 12.01.2024, in Tüngeda vorbereitet und organisiert. Zu diesem Termin hatten sich 13 Interessenten, acht Männer und fünf Frauen, angemeldet, die in der Gaststätte „Zur Rose“ in Tüngeda durch Herrn Marcel Hoppe und Frau Karen Bopp vom LPV begrüßt wurden. Marcel Hoppe, ausgebildeter Baumwart und langjähriges Mitglied im NABU Bundesfachausschuss Streuobst sowie Mitglied im Arbeitskreis Mutterreisergärten, erläuterte die theoretischen Grundlagen des Schnittes hochstämmiger Obstbäume. Es wurden die Grundlagen der Schnittbedürftigkeit von Obstbäumen als Kulturpflanzen (Statik, Vitalität und Nutzbarkeit) vermittelt. Er demonstrierte die Grundregeln des Kronenaufbaues nach „Oeschberg“ sowie die Notwendigkeit und die Herangehensweise bei einer Kronenerziehung. Ebenfalls sind die Wuchs- sowie die Schnittgesetze und die Schnittführung erläutert worden. Dabei wurden das Anschneiden, Ableiten, der Winkelschnitt sowie der Auge-Umkehrschnitt vorgeführt. Auch wurde auf die einschlägige Fachliteratur hingewiesen. Zum Abschluss gab es noch eine kurze Einweisung über die Verwendung der sich bewährten Werkzeuge im Obstbaumschnitt und deren Pflege. Am Samstag begann bei -6 Grad C um 9.00 Uhr auf einer privaten Streuobstwiese mit zirka 40 bis 90 Jahre alten Obstbaumbeständen der praktische Teil des Lehrganges. Zunächst erfolgte die Einteilung in drei Gruppen. Dann erfolgte die Anwendung und Umsetzung des theoretischen Wissens vom Vortag durch Marcel Hoppe zunächst mit Betrachtung eines zu beschneidenden Baumes und dessen Umfeldes. Weiteres Fachpersonal, wie Obstbaumwartin Katrin Luck aus Schmalkalden und Kathrin Imber als Streuobstpädagogin aus Schleusingen unterstützten die praktische Anleitung. Nach der Gruppeneinteilung wurde dann selbst Hand angelegt und von den 20 Bäumen konnten sieben Bäume gepflegt werden. Mit der Teilnehmerbestätigung qualifizierten sich die Mitglieder für den Nachweis um eine NALAP-Förderung. Herzlichen Dank an die sehr gute organisatorische Durchführung und Bewirtung durch die Gaststätte „Zur Rose“. Der nächste Kurs erfolgt vom 02.bis 03. Februar 2024; ist jedoch schon ausgebucht.