Rebhuhn retten – Vielfalt fördern
Die Bestände des Rebhuhns, früher eine häufige Vogelart unserer Agrarlandschaft, sind seit 1980 europaweit um 94 Prozent zurückgegangen. In der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands wird das Rebhuhn als „stark gefährdet“ eingestuft. Schutzmaßnahmen für das Rebhuhn wirken sich auch auf zahlreiche Arten der Agrarlandschaft ‒ z.B. blütenbesuchende Insekten, Niederwild, weitere Agrarvogelarten ‒ positiv aus. Das Rebhuhn ist somit eine geeignete Leitart für den Agrarlebensraum. Somit können Maßnahmen, die dem Rebhuhn nutzen, einen wichtigen Beitrag zur Wiederherstellung und Erhalt der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft Deutschlands leisten.
„Rebhuhn retten- Vielfalt fördern“ nennt sich das sechsjährige Verbundprojekt des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten e.V. (DDA), des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege e.V. (DVL) und die Abteilung Naturschutzbiologie der Georg-August-Universität Göttingen mit 13 weiteren Projektpartnern aus acht Bundesländern. Im Projekt sollen nun das verfügbare Wissen analysiert und die relevanten Akteure des Rebhuhnschutzes vernetzt werden.
Um die Lebensräume der Rebhühner in der Agrarlandschaft Schritt für Schritt verbessern zu können, wird eine umfangreiche Erfassung des Bestandes benötigt. Hierzu findet jährlich eine Kartierung statt, an welcher wir uns mit weiteren ehrenamtlichen Helfern innerhalb unserer Kulisse beteiligen. Übergeordnetes Projektziel ist dabei eine signifikante und dauerhafte Erhöhung des Rebhuhnbestandes auf dem Niveau sich selbst tragender Populationen und ein Anstieg in der Artenvielfalt und Siedlungsdichte von ausgewählten Zielarten.
Die Rebhahn Erfassung beginnt üblicherweise etwa Ende Februar und endet Anfang April. Dazu wird der Ruf eines Männchens auf einem festgelegten Transekt abgespielt. Existiert dort ein Vorkommen/Balzrevier, werden so andere Männchen angelockt, um den vermeintlichen Eindringling aus dem Revier zu vertreiben. Mit der Kulisse des Landschaftspflegeverbandes befinden wir uns zwar nur am Rand des festgelegten Projektraumes, aber auch diese Zahlen leisten einen wichtigen Beitrag für den Artenschutz. Um die deutschlandweite Verbreitung und Bestandsdichte des Rebhuhns flächendeckend zu beschreiben, findet in den Jahren 2024 und 2025 eine bundesweite Rebhuhn-Kartierung im Rahmen des Projektes statt.