Hirschkäfer-Residenz Eisenach

Mit Ihrer Unterstützung zum Artenschutz:
Sichtungen über App „Meine Umwelt“ melden

Ein Projekt des Landschaftspflegeverbandes Eichsfeld-Hainich-Werratal e.V. in Zusammenarbeit mit den Forstämtern Marksuhl und Hainich-Werratal

Der Hirschkäfer ist mit 25 bis 75 mm Europas größter Käfer. Seinen Namen erhielt der Hirschkäfer wegen der auffälligen verlängerten Mundwerkzeuge der Männchen, die in ihrer Form an das Geweih eines Hirsches erinnern. Dieser imposante Käfer ist stark gefährdet und steht unter Naturschutz. Er kommt in Thüringen nur noch in wenigen Populationen vor und ist als erfolgreicher Kulturfolger zu sehen. „Ursprünglich kam der Käfer vor allem in halboffenen Eichenwäldern vor,“ erklärt Dr. Kerstin Wiesner, Geschäftsführerin des Landschaftspflegeverbandes. „Heute weicht er auf Ersatzlebensräume aus, wie alt- und totholzreiche Streuobstwiesen, Garten- und Parkanlagen, Friedhöfe, Alleen und Feldgehölze.“

Im Stadtgebiet von Eisenach ist eine der größten Hirschkäfer-Populationen Thüringens lokalisiert, welche auf Grund der geringen Ausbreitungsfähigkeit der Art, heute bereits von den nächstgelegenen Populationen isoliert ist. Der Landschaftspflegeverband und die Forstämter möchten hier Hilfestellung leisten, damit eine Ausbereitung der Eisenacher Hirschkäfer wieder weiter ins Umland möglich wird. Durch Gelder des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums und durch den Freistaat Thüringen sollen sogenannte Hirschkäferwiegen, Brutstätten, an dem das Weibchen Eier ablegen kann, geschaffen werden. Bis aus einer Larve ein ausgewachsener Käfer wird, können drei bis sieben Jahre vergehen. So lange leben die Larven im Boden. Dann verpuppen sie sich und kommen als Käfer an die Oberfläche und leben nur einige Wochen lang von Juni bis August. In der Zeit finden die Paarung und Eiablage statt. Dabei sind die Hirschkäfer nicht nur ein gefundenes Fressen für Vögel, sondern finden in der Stadt auch den Tod auf der Straße.

Jedoch gibt es noch viele Erkenntnislücken in Bezug auf den dämmerungsaktiven Käfer. Um diese zu füllen, läuft gerade parallel eine Masterarbeit über die FH-Erfurt , welche Licht ins Dunkel bringen soll. Die Studentin Lisa-Marie Kümmel merkt an: “Wir wissen immer noch nicht genau, wo und wie viele Käfer jährlich in Eisenach unterwegs sind.“ Darum bittet Frau Kümmel die Eisenacher um Mithilfe. In der App „Meine Umwelt“ (https://tlubn.thueringen.de/service/meine-umwelt) können die Sichtungen und Funde gemeldet werden. Auch gibt es hier eine Unterstützung zur Bestimmung der Art.

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